Was ist Decentralized Identity?
Im digitalen Zeitalter nimmt die Bedeutung unserer Identität stetig zu. Noch greifen wir dabei meist auf klassische Methoden wie Ausweisdokumente, Online-Registrierungen oder Passwörter zurück. Doch immer häufiger geraten diese zentralisierten Ansätze an ihre Grenzen – etwa, wenn persönliche Daten in Datenbanken großer Unternehmen gespeichert und Ziel von Hackerangriffen werden. Dezentralisierte Identität (englisch: Decentralized Identity, kurz DID) verspricht eine Alternative mit mehr Kontrolle, Sicherheit und Privatsphäre für Nutzer. Doch was steckt hinter diesem Konzept? Im folgenden Artikel findest du eine verständliche Einführung in das Thema für Einsteiger.
Was ist Decentralized Identity?
Die klassische Identität im Netz basiert oft auf Benutzerkonten: Ein zentraler Anbieter – zum Beispiel ein E-Mail-Dienst – verwaltet deine Anmeldedaten samt Passwort. Bei einem Datenleck können diese Informationen in die falschen Hände geraten.
Bei der dezentralisierten Identität gehört die Verwaltung deiner digitalen Identität ausschließlich dir selbst, ohne dass ein einzelner zentraler Dienstanbieter mit den sensibelsten Daten betraut ist. Das funktioniert mithilfe von Technologien wie der Blockchain. Hier werden Identitätsmerkmale (wie Name, Alter oder Herkunft), sogenannte Verifiable Credentials (verifizierbare Nachweise), digital gespeichert und kontrolliert. Die Nutzer behalten dabei volle Kontrolle: Sie wählen aus, wem sie wann welche Nachweise zeigen.
Das Gegenstück zur klassischen Identität als Nutzerkonto wird bei DIDs von so genannten Wallets übernommen. Nutzer verwalten ihre digitalen Nachweise in einer entsprechenden Wallet-App – ähnlich wie bei einer Krypto-Wallet, nur eben für Identitätsdaten.
Wie funktioniert eine dezentrale Identität?
Statt von einer zentralen Instanz, wird die Identität über dezentrale Netzwerke (wie Blockchains) abgesichert. Verschiedene vertrauenswürdige Stellen, zum Beispiel Behörden oder Universitäten, können digitale Nachweise ausstellen. Diese werden verschlüsselt in der Wallet des Nutzers gespeichert.
Brauchst du einen Identitätsnachweis – z.B. für das Onboarding bei einem Online-Dienst – kannst du gezielt und datensparend die benötigten Nachweise übermitteln. Der Anbieter kann die Echtheit direkt auf der Blockchain überprüfen, ohne Einblick in alle Details zu erhalten.
Vorteile und Nachteile von Decentralized Identity
Vorteile
Selbstbestimmung und Privatsphäre: Nutzer entscheiden, wem sie welche Informationen weitergeben. Niemand sammelt mehr Daten als notwendig.
Sicherheit: Es gibt keinen zentralen Angriffspunkt. Hacker können nicht einfach eine Datenbank mit Millionen Identitäten stehlen.
Komfort: Einmal verifizierte Nachweise können wiederverwendet werden. Das vereinfacht Anmeldeprozesse.
Nachteile
Komplexität: Die Handhabung von DID-Wallets ist (noch) komplizierter als herkömmliche Logins.
Akzeptanz: Viele Dienste und Behörden unterstützen dezentrale Identitäten noch nicht. Es fehlen Standards.
Verantwortung: Nutzer müssen ihre Nachweise sicher verwahren. Geht die Wallet verloren, können auch die digitalen Identitätsnachweise verloren sein.
Mehrwert für Nutzer: Warum ist Decentralized Identity wichtig?
Immer mehr digitale Dienstleistungen verlangen sichere Identitätsnachweise. Von Banken bis Social Media – überall benötigst du einen Account. Dezentralisierte Identität schützt dich davor, dass eines deiner Profile von Datenlecks oder Missbrauch betroffen ist.
Du gewinnst darüber hinaus mehr Kontrolle über deine Daten, kannst gezielt Informationen weitergeben und verhinderst, dass Dritte umfangreiche, personenbezogene Profile anlegen. Gerade in Zeiten zunehmender Datenskandale und regulatorischer Anforderungen (z.B. DSGVO) ist das ein enormer Vorteil.
Einordnung im Krypto-Kontext
Decentralized Identities und Blockchain sind eng miteinander verknüpft. Viele DID-Projekte bauen direkt auf bestehenden Blockchains wie Ethereum oder Polygon auf. Die Verknüpfung von Wallet-Adressen mit Identitäts-Nachweisen ermöglicht neue Anwendungsfälle im Bereich DeFi (Dezentrale Finanzdienstleistungen), NFTs oder auch im Gaming-Bereich.
Für viele Krypto-Anwendungen könnte der Verzicht auf klassische ‚KYC-Prozesse‘ (Know Your Customer) die Einstiegshürden senken und neue Nutzergruppen erschließen.
Prognose: Die Zukunft der digitalen Identität
Aktuell steckt der Bereich noch in den Kinderschuhen, die meisten Menschen nutzen zentrale Logins. Doch mit der zunehmenden Vernetzung, neuen Anwendungsfällen wie dem Metaverse und wachsendem Bewusstsein für Datenschutz dürften Decentralized Identities künftig immer wichtiger werden.
Maßgeblich für die Entwicklung wird eine größere Nutzerfreundlichkeit und eine weitere Verbreitung von Standards sein.
FAQ – Häufige Fragen für Einsteiger
1. Brauche ich dafür Kryptowährungen?
Nein, du benötigst nicht zwangsläufig Kryptowährungen, um eine dezentrale Identität zu nutzen – viele Lösungen lassen sich komplett kostenlos verwenden. Die Blockchain ist ’nur‘ das technische Rückgrat.
2. Was passiert, wenn ich meine Wallet verliere?
In vielen Fällen sind Backup-Lösungen eingebaut. Dennoch ist das sichere Aufbewahren der Zugangsdaten, ähnlich wie beim Umgang mit einer Krypto-Wallet, extrem wichtig.
3. Gibt es schon praktische Anwendungen?
Ja, etwa beim digitalen Führerschein oder für Studien- und Berufsabschlüsse, aber auch im Krypto-Ökosystem für Zugangsmanagement oder DAO-Mitgliedschaften.
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Disclaimer: Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich zu allgemeinen Informationszwecken und stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Kryptowährungen unterliegen starken Kursschwankungen und sind mit hohen Risiken verbunden. Bitte führe vor finanziellen Entscheidungen stets deine eigene Recherche durch oder ziehe eine professionelle Beratung hinzu.
Quellen:
1. https://www.internetsociety.org/de/resources/doc/2021/decentralized-identity/
2. https://www.telekom.com/de/blog/konzern/artikel/dezentrale-identitaet-630768
3. https://www.bitkom.org/Themen/Digitalisierung-Mittelstand/Identitaet/Dezentrale-Identitaet


